Der „Garten der Alten Universität“ wird dank des Nachlasses von Karl Schlecht wieder zum Leben erweckt

Die Stadt Basel wurde im Testament von Karl Schlecht als Alleinerbin vorgesehen. Der Erblasser verfügte, dass sein Nachlass für ein „grünes Basel“ einzusetzen sei. Um diesem Willen zu entsprechen, entschied sich der Regierungsrat an seiner Sitzung vom 23. September 2014 für die Umsetzung des Projekts „Garten der Alten Universität“. Die Grünanlage am linken Steilufer des Rheins soll bis Ende 2016 saniert, umgestaltet und wieder öffentlich zugänglich sein.

Die Brüder Karl und Max Schlecht führten zusammen in Basel einen Gärtnereibetrieb. Nach dem Tod von Max Schlecht wurde der Gärtnereibetrieb eingestellt, auf dem Grundstück entstanden Wohnhäuser. Karl Schlecht bedachte vor seinem Tod die Stadt Basel als Alleinerbin. Er verfügte in seinem Testament, dass das Erbe für „ein grünes Basel“ einzusetzen sei, namentlich für Massnahmen, „die ganz allgemein zur Begrünung der Stadt Basel beitragen, insbesondere durch Pflanzen neuer und zusätzlicher Bäume und Sträucher, Anlegen neuer Grünflächen, Begrünung von Mauern und Fassaden in der Innenstadt, vornehmlich im öffentlichen, aber auch im privaten Bereich“.

Der Regierungsrat beauftragte die Stadtgärtnerei mit der Evaluation eines geeigneten Ortes, der dem Willen des Erblassers entspricht. Sie unterbreitete der damaligen Lebenspartnerin von Max Schlecht zwei Projekte. Diese entschied sich für die Sanierung, Umgestaltung und Öffnung des „Gartens der Alten Universität“, der sich auf den Rheinterrassen neben dem Universitätsgebäude am Rheinsprung befindet.

Der Garten wurde im 16. Jahrhundert angelegt und diente ursprünglich der wissenschaftlichen Forschung am seinerzeit neu eingerichteten Lehrstuhl für Anatomie und Botanik. Heute ist die Grünanlage aus Sicherheitsgründen nicht mehr öffentlich zugänglich; der Garten ist verwildert, Mauern, Treppen und Brüstungen bedürfen einer umfassenden Sanierung. Aufgrund seiner Geschichtsträchtigkeit, seiner schönen Lage und der Ausgestaltung des Terrassengartens mit alten Mauern und Fassaden erfüllt der Garten den im Testament festgehaltenen Verwendungszweck für das Erbe. Er soll sich sowohl für die Basler Bevölkerung als auch für auswärtige Besucher zu einem beliebten Aufenthaltsort entwickeln.

Die Stadtgärtnerei beabsichtigt, nach neunmonatiger Planungsphase Ende 2015 mit den Bauarbeiten zu starten. Ende 2016 soll der Garten der Bevölkerung übergeben werden. Der Regierungsrat bedankt sich bei der Lebenspartnerin von Max Schlecht für die wertvolle Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Objekt und versichert, den Gebrüdern Schlecht ein gebührendes Andenken zu schaffen.

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