A2 Osttangente, Lärmschutz wird verbessert

Gemeinsame Medienmitteilung ASTRA und BVD

Das Bundesamt für Strassen Astra und der Kanton Basel-Stadt haben heute Vertreterinnen und Vertretern der betroffenen Quartiere aufgezeigt, wie sie den Lärmschutz entlang der Osttangente verbessern möchten. Das ASTRA schliesst Lücken bei den Lärmschutzwänden und setzt auf einen lärmmindernden Strassenbelag. Der Kanton will weitere, über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Verbesserungen für die Quartierbewohnerinnen und -bewohner schaffen und schlägt den Einbau von rund 1‘350 Schallschutzfenstern vor.

Um den gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutz zu erreichen, wird das ASTRA auf der Osttangente im Rahmen der kommenden Sanierungsarbeiten einen lärmmindernden Strassenbelag einbauen. Das Nordportal des Schwarzwaldtunnels erhält schallabsorbierende Verkleidungen und die Schwarzwaldbrücke rheinabwärts eine neue Lärmschutzwand. An der Kreuzung Grenzacherstrasse beim Museum Tinguely wird eine Lücke in der bestehenden Lärmschutzwand geschlossen, die Autobahnauffahrt bei der Baldeggerstrasse erhält zwei neue Lärmschutzwände, die Wand in Richtung Schwarzpark wird erhöht und die Wand bei der Ausfahrt St. Jakob verlängert.

Übergesetzliche Lärmschutzmassnahmen Kanton Basel-Stadt

Auf Basis der Lärmuntersuchungen des ASTRA hat das Tiefbauamt Basel-Stadt weitere Lärmschutz-massnahmen geprüft, die über das gesetzlich festgelegte Niveau hinausgehen. Dies mit dem Ziel, dass an möglichst allen Liegenschaften die Immissionsgrenzwerte eingehalten werden. Die Resultate zum noch besseren Lärmschutz der Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere Wettstein, Breite und Gellert liegen nun vor. Die Zustimmung des Regierungsrats und des Grossen Rats vorausgesetzt könnte der Kanton rund 1‘350 Schallschutzfenster an 59 Gebäuden teilweise oder vollständig finanzie-ren und damit die Lärmbelastung der Anwohnerinnen und Anwohner zumindest in ihren Wohnräumen unter die Immissionsgrenzwerte senken. Die Kriterien für den Anspruch an Schallschutzfenster, die zur Anwendung kommen, wären dieselben wie bei städtischen Strassen im Kanton Basel-Stadt. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf circa zwei Millionen Franken.

Weitere Lärmschutzmassnahmen mussten, mit Ausnahme einer Verlängerung einer bestehenden Lärmschutzwand, verworfen werden. Insgesamt wurden 24 Standorte entlang der ganzen Osttangen-te inklusive der Ausfahrt Basel City überprüft. Weitergehende Lärmschutzmassnahmen auf dem Ausbreitungsweg stellten sich als nicht praktikabel heraus: Die Eingriffe in die Quartiere wären zu schwerwiegend, die Wirkungen zu gering oder die Kosten im Verhältnis zum Resultat zu hoch. So müssten zum Beispiel im Gellertdreieck Lärmschutzwände mit einer Höhe von 33 Metern oder bei der Kreuzung Schwarzwaldallee/Erlenstrasse Lärmschutzwände von bis zu 13 Metern Höhe gebaut werden, um die dortigen Liegenschaften komplett abzuschirmen.

Umfangreichere und aber unwirtschaftliche Massnahmen wie zum Beispiel eine Einhausung der Ost-tangente auf Höhe der Breite oder eine vollständige Überdeckung beim Gellert wurden vom Regierungsrat Basel-Stadt bereits 2016 verworfen. Solche Massnahmen würden zudem den Engpass auf der Osttangente während den Bauarbeiten verschärfen. Für das ASTRA wäre der Bau einer Einhau-sung, wie dies die Motion König-Lüdin im Basler Grossen Rat fordert, deshalb frühestens nach der Fertigstellung des Rheintunnels möglich, wenn die Osttangente vom Verkehr entlastet wird. Durch die Eröffnung des Rheintunnels und die Verlagerung des Verkehrsaufkommens wird auch die Lärmbelastung entlang der Osttangente sinken. Die Kosten einer Einhausung Breite betragen circa 43 Millionen Franken, jene einer Überdeckung Gellert rund 560 Millionen Franken und müssten vom Kanton Basel-Stadt vollständig übernommen werden. Der Regierungsrat lehnte diese Massnahme deshalb bislang ab.

Die Mitglieder der Begleitkommission können zu den vorgestellten Massnahmen nun ihre Rückmeldungen geben. Das ASTRA wird das Lärmprojekt Osttangente bis Ende Jahr finalisieren. Die öffentliche Planauflage ist für 2019 vorgesehen. Das Tiefbauamt Basel-Stadt erarbeitet in der Zwischenzeit einen Ratschlag über die Finanzierung der Schallschutzfenster zuhanden des Regierungsrats und des Grossen Rats.

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